Tanz auf dem Vulkan
(Rauher Kulm)
Er ist ein wahres Unikat und ein echter Klassiker unweit der östlichen Grenze Oberfrankens. Nur ein paar Kilometer außerhalb des Landkreises Bayreuth thront – inmitten einer weiten Ebene – der von weitem sichtbare (erloschene) Vulkan „Rauher Kulm“. Mit seinen 682 Metern Höhe flankiert er eindrucksvoll die Südseite des Fichtelgebirges. HINTERINDIEN.DE führt Sie im September zu diesem einzigartigen – in grauer Vorzeit glutheißen – Vulkan. An seinen steilen oberen Basalthängen gedeiht eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt und Sie werden oben mit einem weiten Rundblick reichlich belohnt.
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Weitere InformationenInfo-Meile
Nr. 55
9 km
2 ½ Std.
Rundblick
Ja
Oberpfalz
Fichtelgebirge
Nein
Rundtour
Mittlerer Kraftaufwand
Die Anfahrt
Der Startpunkt dieser erstmals im September 2007 eingewanderten – und im August 2019 aktualisierten – HINTERINDIEN.DE– Klassiker-Tour ist mitten auf dem langen Marktplatz des Städtchens Neustadt am Kulm. Zu dieser kleinen Stadt muss folgendes mit angemerkt werden. Sie steht genau genommen im Schoße beider Kulme, denn zum großen, oder eben „Rauhen Kulm“ gesellt sich – am westlichen Stadtrand – der „Kleine Kulm“. Um Neustadt am Kulm zu erreichen, geben Sie in Ihr Navigationsgerät dafür „Marktplatz 39, 95514 Neustadt am Kulmstadt am Kulm“ ein. Alternativ dazu empfiehlt Ihnen HINTERINDIEN.DE Google-Maps. Wichtig: Klicken Sie hier direkt zu Google-Maps. Sie finden auf dem langen Marktplatz gleich vorne Parkplätze, auf denen Sie Ihren Wagen abstellen können. Hier beginnt die Wandertour.
Die Wandertour
Vom Parkplatz aus sehen Sie zwar auch schon den „Rauhen Kulm“. Erstes Ziel und Highlight ist aber der oben schon genannte Kleine Kulm. Sie erreichen diesen, indem Sie an der rechten, oder auch oberen Seite des Marktplatzes in die entgegengesetzte Richtung entlang gehen. An dessen Ende kommen Sie auf die kleine Straße „Oberes Tor“. Folgen Sie dieser ein Stück, bis Sie ein Schild sehen, das nach rechts oben in Richtung des „Kleinen Kulms“ weist. Auch die Straße, die hoch führt, nennt sich schon „Kleiner Kulm“. Sie führt in einer Kurve bis hoch zu einem anscheinend leer stehenden Haus. An dessen Vorderseite gehen Sie leicht rechts geradeaus weiter am Zaun entlang. Sie sehen dort auch wieder einen Wegweiser mit der Aufschrift „Öffentlicher Fußweg“. Hinter dem Anwesen knickt ein Pfad nach links oben ab, wo Sie direkt die kleine Felskuppe des „Kleinen Kulms“ erreichen.
Bereits auf dem „Kleinen Kulm“ bietet sich eine grandiose Aussicht (siehe oben im Bildteil) auf das Land westlich, nördlich und südlich von Neustadt am Kulm. Sicherlich wird aber einer sofort Ihren Blick gefangen nehmen: Der „Rauhe Kulm“ selbst. Wie in seinem Schoß gelegen, breitet sich Neustadt am Kulm zwischen ihm und seinem „kleinen Bruder“ – auf dem Sie stehen – aus. Der Kleine Kulm selbst besteht aus zwei großen Felsblöcken, die oben nur mit Gras bewachsen sind. Geben Sie Acht, dass Sie nirgendwo abrutschen und den Blick auf Stadt und Kulm unbeschwert genießen können.
Ihr nächstes Ziel thront deutlich sichtbar vor Ihren Augen: Der 682 Meter hohe Rauhe Kulm (Bild). Um zu ihm zu gelangen, gehen Sie den gleichen Weg und die gleichen Sträßchen wieder hinunter auf den Neustadter Markplatz, wo Ihr Wagen steht. Von dort aus gehen Sie anschließend weiter zur großen Kreuzung, an der die Hauptstraße durch den Ort führt. Überqueren Sie diese sicher an der Fußgänger-Ampel. Auf der anderen Seite sehen sie bereits ein weißes Schild mit der Aufschrift „Rauher Kulm“, das in eine kleine Straße nach links oben weist.
Folgen Sie der kleinen Straße links unbeirrt immer leicht bergauf. Sie heißt Rauher Kulm-Straße und macht insgesamt eine leichte Rechtsbiegung am Hang entlang. Wandern Sie so weit bergauf, bis Sie den Waldrand erreichen, an der Ecke, wo die kleine geteerte Straße scharf nach rechts oben abbiegt. Hier biegen Sie aber nicht ab.
An dieser Ecke (Bild) wird im Moment noch das neue „Infozentrum Rauher Kulm“ gebaut – ein eindrucksvolles Gebäude in bester Lage. Neu: Gehen Sie an diesem Gebäude nun geradeaus vorbei auf den geschotterten Waldweg. Hier breitet sich linker Hand auch ein langer Parkplatz aus. Und hier ist auch der kürzeste Weg zum Aussichtsturm angeschrieben.
Gleich am Parkplatz geht es rechts über eine Brücke über einen leeren Graben hinweg (Bild). Sie folgen damit jetzt einem Wander pfad, der sich anfangs in einem Hohlweg leicht am Berg ansteigend entlang zieht. Wegweiser ist hier ein Wegweiser mit einem roten Andreaskreuz ().
Es geht kurz bergauf, dann macht der Pfad an einem Jägerhochsitz einen deutlichen Rechtsknick und führt nun ein Stück an der westlichen Bergflanke entlang. Stellenweise ist – zusätzlich zum roten Andreaskreuz auch der Aussichtsturm schon mit ausgeschildert (Bild).
Der Weg wird wieder etwas breiter (Bild) und führt wieder weniger ansteigend – in leichten Bögen – im Wald entlang. Anschließend mündet dieser Wanderpfad auf den älteren geschotterten Weg, der nach links oben in Richtung Bergspitze führt. Das ist der „traditionelle“ Weg, der seit jeher nach oben führt. (Lediglich die Etappe am früheren Gasthof „Sandberg“, der nicht mehr betrieben wird, ist nun ausgeschlossen.)
Biegen Sie also nach links oben ab. Hier befinden Sie sich auf dem Haupt-Touristenweg hoch zum Vulkan, auch „Kulmsteig“ genannt. Der Weg führt an einer Lichtung mit Wasserspeicher-Gebäude vorbei und unweit davon über eine Wegkreuzung hinweg. Der Weg, den Sie hier überqueren ist einer der Ringwege um den Vulkanberg. Gehen Sie immer weiter geradeaus hinauf. Noch hält sich die Steigung relativ sanft, da Sie sich noch auf dem flacheren Bergsattel bewegen.
Auf diesem Bergsattel führt der Kulmsteig erst einmal durch den der Bergkuppe vorgelagerten Wald. Von Ihrem Weg zweigt weiter oben noch ein schmaler Weg nach links ab, der nach hinten zu einem alten Ringwall führt. An einigen Stellen dieses Walls kommen Sie jedoch beim späteren Abstieg auch vorbei. Gehen Sie deshalb weiter geradeaus. Und bald ist es dann soweit: Sie erreichen die Basaltkuppe des Vulkans (siehe oben im Bildteil), das absolute Highlight dieser Tour. Nicht nur der Gipfel selbst, sondern auch die gesamte Basaltkuppe sind in der Gestalt einzigartig im Fränkischen Raum und in den Nachbarregionen. Am Rande der Kuppe können Sie vor dem Aufstieg auf der überdachten Holzbank-Sitzgruppe noch einmal Platz nehmen. Dort informieren ausführliche Informationstafeln über die – auf den ersten Blick – sehr erstaunliche Entstehungsgeschichte dieses Vulkans.
Dann folgt der Aufstieg: Leicht rechts führt ein in den Basalthang eingeschnittener Wanderpfad (Bild) spiralförmig in Richtung Gipfel hinauf. Sie beschreiten ein regelrechtes „Meer“ aus kleinen und mittelgroßen Basaltbrocken. Allein der Aufstieg ist schon ein beeindruckendes Erlebnis. Da die Kuppe auf der Westseite wenig bewachsen ist, tut sich zudem ein weiter Ausblick über das flache Land um den Vulkan auf. Achten Sie – bei Feuchtigkeit – immer auf Ihre Trittsicherheit und darauf, dass Sie nirgendwo abrutschen. Bitte gut aufpassen!
Auf zwei Dritteln der Höhe erreichen Sie eine Kreuzung, bei der ein kleiner hölzerner Wegweiser nach links oben zum Turm weist. Nach dieser Kreuzung kommen Sie an einer kleinen Sitzbank vorbei. Jetzt ist es nicht mehr weit hinauf, bis Sie den Aussichtsturm (siehe oben im Bildteil) erreichen. Er kostet nur einen Euro Eintritt, aber es wird nicht immer kassiert. Auf der 25 Meter hohen Aussichtsplattform des Turms werden Sie mit einem grandiosen Rundblick für den Aufstieg belohnt – einer der besten Ausblicke Ostfrankens und Nordost-Bayerns. Nördlich sehen Sie das Fichtelgebirge mit Ochsenkopf, Schneeberg und Kösseine und östlich den Steinwald. All diese Ziele waren bereits Themen bei HINTERINDIEN.DE. Sie sehen aber auch zwei „Geschwister“ des Rauhen Kulms: Nördlich – gleich vorn am Rande des Fichtelgebirges – den Armesberg. Weit im Südosten sehen Sie den Parkstein bei Weiden in der Oberpfalz. Er ähnelt dem Rauhen Kulm in seiner spitzigen Form. All diese Vulkane sind ca. 20 Millionen Jahre alt. Mehr Informationen zur Entstehungsgeschichte dieser Vulkane finden Sie hier.
Abwärts gibt es jeweils auf beiden Seiten des Turms einen Weg, doch beide gelangen zurück zur gleichen Kreuzung auf zweidrittelhöhe der Basaltkuppe. Über sie sind Sie vorhin zum Turm gelangt. Gehen Sie dort jedoch nicht rechts, sondern links hinunter – auf dem sogenannten Burgsteig. Auf dem anderen – dem Kulmsteig – sind Sie hoch zum Gipfel gekommen. Der Burgsteig führt nun auf der bewaldeten Ostseite der Basaltkuppe hinunter. Oben ist sie weit mehr bewachsen und bewaldet als die fast blanke Westseite. Hier schützen Geländer den Weg, der Sie Stück für Stück hinab führt. Unten führt der Weg noch einmal quer über ein Basaltfeld hinweg und knickt dann nach rechts unten zum Fuß der Basaltkuppe ab, wo Sie wieder den bewaldeten Bergsattel erreichen.
Hier sehen Sie nun Teile des Ringwalls (Bild). Biegen Sie an der deutlich sichtbaren Abzweigung mit dem Ringwall-Wegweiser nach rechts unten ab. Hier durchschreiten Sie nach ca. 100 Metern einige Ausgrabungsfelder, bei denen viele Basaltsteine auch wieder als kleine Mauern aneinander und nebeneinander geschlichtet wurden. An den Ausgrabungsstellen macht Ihr Pfad eine Linkskurve und führt weiter bergabwärts, bis Sie nach etwa 250 Metern den oberen bzw. kleinen Ringweg erreichen, der rings um den Berg führt. Dort befindet sich auch ein Mobilfunkmast (zur Orientierung). Biegen Sie auf diesem Forstweg nach links – also in Richtung Nordseite – ab.
Der Wald, den Sie nun durchschreiten, wird jetzt deutlich lichter. Die einstige große Waldlichtung, die teilweise durch den Wintersturm Kyrill geschaffen wurde, ist schon wieder so gut wie zugewachsen. Unter dem blauen Himmel kommt hier viel Licht auf Ihren Weg und nach links oben haben Sie noch einmal einen kurzen Blick auf die Basaltkuppe mit dem Aussichtsturm auf der Spitze. Ihr Ringweg, dem Sie – vom Mobilfunkmast aus – etwa einen halben Kilometer um den Berg herum folgen, mündet schließlich nach unten auf den großen bzw. unteren Ringweg. Biegen Sie auf ihm nun nach rechts ab. Das heißt, Sie wandern wieder – in die entgegengesetzte Richtung – an die Ostseite des Berges.
Auf diesem Ringweg gehen Sie von der Einmündung aus nun entlang. Sie kommen nach etwa 400 Metern an einem Wegweiser vorbei (Bild), an dem Sie HINTERINDIEN.DE bisher auf den Ringsteig führte. Doch hier ändert sich diese HINTERINDIEN.DE-Tour, denn aufgrund eines starken Windeinbruchs war der Ringsteig nicht mehr gut begehbar. Wandern Sie also einfach geradeaus auf dem breiten Schotterweg weiter und folgen Sie dem Wegweiser mit einem weißen „W“ auf rotem Grund ().
Nach einiger Gehzeit „endet“ der breite Forstweg scheinbar abrupt. Hier ist ein breiterer Wendeplatz. Von rechts oben kommt ein Pfad mit einem roten Andreaskreuz-Wegweiser (), der hinten links auf einem nicht gleich auffälligen Weg schräg nach links unten führt. Folgen Sie diesem mittelbreiten, und nun nicht mehr geschotterten Weg ca. 100 Meter lang bergab.
Unten angekommen, mündet „Ihr“ Weg dann wieder auf einen breiten Schotterweg – den Großen Ringweg. Auf ihm biegen Sie nun nach rechts ab und folgen ihm langsam in Richtung der Südseite am Rauher Kulm. Er steigt dabei ganz leicht bergan und mehr und mehr scheint Ihnen hier die Sonne von links hier ins Gesicht. Sollten Sie schon später am Abend unterwegs sein, gehen Sie direkt in Richtung der untergehenden Sonne …
Nach kurzer Zeit führt der Weg dann aber längere Zeit immer sachte bergab. Folgen Sie einfach seinem Lauf. Nach etwa 500 Metern stößt ein Weg von links unten hinzu. Es ist eine Einfahrt, die Sie ignorieren können. Nach kurzer Zeit stößt ein weiterer Weg von links hinzu. Hier gibt es zwar einen alten, beschilderten Ringweg. Bleiben Sie jedoch auf dem Großen Ringweg, bis Sie – nach 100 weiteren Metern an ein großes Wegedreieck treffen: Hier folgen Sie dem Großen Ringweg in einer deutlichen Rechtskurve bergauf (Bild). Dann macht der Weg einen Linksschwenk und Sie laufen geradewegs auf einen „Platz“ mit einer Wandertafel zu. (Auch von links unten stößt ein Weg hinzu.) Biegen Sie an der Wandertafel aber auf den oberen Weg nach links ab und folgen dann dem nun eingeschlagenen Schotterweg.
In leichten Kurven führt dieser Schotterweg führt nun (geradeaus, bitte NICHT den „Sandbergweg“ nehmen) bergauf und nach einiger Zeit erreichen Sie eine Ihnen bekannte Kreuzung: An dieser Stelle erreichen Sie wieder den Kulmsteig, wo sich rechts oben der Wasserhochbehälter befindet: Auf diesem Weg sind Sie am Anfang der Tour den Berg empor gestiegen. Biegen Sie also um 90 Grad nach links unten ab. Hier folgt aber gleich wieder die Abzweigung (Bild), an der Sie nun nach rechts auf den neuen Pfad zum Parkplatz am neuen Infozentrum abbiegen.
Der Pfad macht hinten am Jägerhochsitz nun einen Linksknick nach unten – und in Kürze erreichen Sie über die kleine Brücke gehend wieder den Parkplatz, wo der Weg bergab hinunter nach Neustadt führt. Sie folgen Sie hier also wieder der kleinen Straße hinunter bis zur großen Kreuzung mit Ampeln. Diese überqueren Sie und erreichen nach kurzer Zeit wieder den Marktplatz und mit ihm den Parkplatz auf dem Ihr Wagen steht. Er ist Start- und Zielpunkt dieser HINTERINDIEN.DE-Tour.
Die Länge des hier beschriebenen Rauher Kulm-Weges beträgt knapp 9 Kilometer und sie ist eine der eindrucksvollsten HINTERINDIEN.DE-Touren überhaupt und deswegen ein September-Monatsthema, also in der besten Wanderzeit des Jahres. Wichtig sind bei der Rauher Kulm-Tour – wie immer beim Wandern – feste Schuhe, damit Sie vor Zecken sicher sind. Auch lange Hosen, die Sie bei Bedarf hoch- oder herunterkrempeln können sind von großem Vorteil. Die von HINTERINDIEN.DE beschriebene Tour wird etwa 2 ½ Stunden dauern.
Wandern Sie diese Tour auch mit „Komoot“:
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