Im Tal der mystischen Hungerbrunnen
Das Tal der Hungerbrunnen bei Hohenpölz in der Fränkischen Schweiz ist mittlerweile ein Klassiker der HINTERINDIEN.DE-Touren. Deshalb präsentiert HINTERINDIEN.DE diese Tour noch einmal im November 2011. Genau genommen handelt es sich beim „Tal der Hungerbrunnen“ um das obere Leinleitertal – ein urzeitliches Trockental. Der Grund: Nur ganz selten sprudelt aus den beiden Hungerbrunnen – „Tummler“ genannt – Wasser, mit dem sich das ansonsten leere Flussbett im Tal füllt. Gehen Sie bei dieser Spät(est)herbsttour diesem besonderen Phänomen auf den Grund und erleben Sie eine einmalige Wanderung mit außerordentlichem Naturschauspiel und dem – in seiner Art ebenfalls sehr eindrucksvollen – großen Mühlrad der Heroldsmühle.
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Weitere InformationenInfo-Meile
Nr. 69
7 ½ km
2 ½ Std.
Rundblick
Nein
Oberfranken
Fränkische Schweiz
Ok
Rundtour
Leichter Kraftaufwand
Die Anfahrt
Der Startpunkt der HINTERINDIEN.DE-Hungerbrunnen-Tour ist oben an der Kirche von Hohenpölz. Geben Sie in Ihr Navigationsgerät einfach die Adresse des Hohenpölzer Bürgerhauses ein: „Hohenpölz 52, 91332 Heiligenstadt i.OFr.“. Alternativ dazu empfiehlt Ihnen HINTERINDIEN.DE Google-Maps. Wichtig: Klicken Sie hier direkt zu Google-Maps.
Die Wandertour
An der Kirche und dem Bürgerhaus ist auch ein Parkplatz, wo Sie Ihren Wagen abstellen können. Hier steht an der Ecke übrigens ein riesiger alter Baum (Bild), der immer wieder bewundernde Blicke auf sich zieht. Betrachten Sie dieses stolze Gewächs und lassen auch Sie sich beeindrucken.
Gehen Sie – vom großen Baum als Startpunkt ausgehend – am Rande der Dorfstraße hinunter durch den Ort. Linker Hand breiten sich Streuobstwiesen aus. Unten an einem auffälligen Briefkasten (Bild) gabelt sich die Straße in zwei Richtungen. Wählen Sie den linken Weg. Kurz darauf erreichen Sie eine T-Kreuzung, bei der Sie abermals nach links abbiegen. Danach kommen Sie an einer schönen alten Scheune vorbei. Diese finden Sie oben im Bildteil zu dieser Tour. Folgen Sie dieser schmalen Straße am Feuerwehrhaus vorbei aus Hohenpölz hinaus in die weite Landschaft.
Unweit des Ortes treffen Sie auf eine Informationstafel. Sie weist auf das hier unmittelbar zu sehende uralte früh-keltische Grabfeld hin. Sogar ein alter Steinkreis kann noch besichtigt werden. Begehen Sie ruhig diese einzigartige Anlage, die Jahrtausende vor unserer Zeit hier errichtet wurde. Hier weht Ihnen der Wind der Geschichte um die Ohren und die Informationstafel beschreibt ausführlich alles zu diesem für die alten Kelten heiligen Ort. Abbildungen einiger Grabhügel finden Sie auch oben im HINTERINDIEN.DE-Bildteil.
Dann führt der Weg etwa einen halben Kilometer geradeaus an einer herbstlichen Hecke entlang. Er ist geteert, doch keine Angst: Insgesamt werden Sie allerdings bei dieser Tour wesentlich häufiger auf ungeteerten Wegen unterwegs sein.
Weit entfernt vor sich sehen Sie einen Waldrand, den Sie aber bei dieser Tour nicht erreichen werden, weil Sie – etwa einen halben Kilometer nach dem Ortsausgangsschild – nach rechts (ohne Wegweiser) auf einen breiten Wiesenweg abbiegen. Hier öffnet sich die lange Hecke rechter Hand und Sie können den abzweigenden Wiesenweg (Bild) nicht wirklich übersehen.
Der breite Wiesenweg (Bild) führt Sie an die Ecke eines weiteren, kleineren Wäldchens und an dessen rechter Seite einfach geradeaus weiter entlang. Am unteren Ende dieses Wäldchens mündet der Wiesenweg auf einen breiten Schotterweg.
Biegen Sie hier nach rechts ab und folgen ihm erneut an einer Hecke entlang. Sie zieht sich rechter Hand am Weg hin. Und durch sie hindurch sehen Sie stellenweise immer wieder den Ort Hohenpölz, in dessen Richtung Sie mit diesem Weg wieder gehen.
Nachdem Sie im Zuge dieser Anfangsetappe der Tour einen kleinen Rund-Exkurs über die Hochebene von Hohenpölz unternommen haben, erreicht Ihr Weg noch einmal einen kleinen geteerten Flurweg (Bild), auf dem Sie nach links abbiegen.
Auf der anderen Seite dieser kleinen Landstraße treffen Sie auf eine weitere Sehenswürdigkeit dieser schönen Wandertour: die kleine Kapelle von Hohenpölz. Sie wurde im vorletzten Jahrhundert von der Familie Popp (heute Schrenker) aus Hohenpölz errichtet und in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts aufgrund von Straßenumbau-Maßnahmen an ihren heutigen Standort versetzt. Vorne ist sie offen, sodass Sie einen Blick hinein werfen können.
Gehen Sie an der Kappelle geradeaus vorbei weiter. Erst etwa einhundert Meter vor einem weiteren Waldrand knickt der geteerte Weg an einem alleinstehenden Baum (Bild) nach links ab. Tun Sie es ihm gleich und biegen Sie hier ab.
Mit diesem Weg wandern durch eine leichte Senke und folgen dann seinem leichten Anstieg. Links und rechts breiten sich hier wieder weite Felder aus. Nach dem leichten Anstieg trifft der Weg dann auf eine Kreuzung, die von Hecken umgeben ist.
Dort treffen Sie auf den ersten Symbol-Wegweiser dieser Tour: Es handelt sich um einen grünen Kreis auf weißem Grund (Bild). Er markiert einen geologischen Lehrpfad, der Sie hinunter ins und durchs Tal der Hungerbrunnen – also das Trockental der Leinleiter – führt. Da der Lehrpfad an dieser Kreuzung abbiegt, weisen die Wegweiser in zwei Richtungen.
Folgen Sie der Richtung geradeaus. Ihr Weg führt aus den Hecken heraus wieder ins Freie und anschließend an einer Baumschule mit vielen, unterschiedlichen kleinen Bäumen entlang. Außerdem geht es hier leicht bergab. Und ganz typisch für die Hochflächen der Fränkischen Schweiz gibt es hier immer wieder harmonische Abwechslungen zwischen Wäldern und Freiflächen.
Nach der Baumschule folgt eine Einmündung mit Wegweiser (Bild). Hier biegen Sie dem Pfeil folgend nach rechts in Richtung Wald ab. Auch der Grünkreis-Wegweiser zeigt hier deutlich sichtbar in diese Richtung. Dieser Weg ist nun geschottert und führt – wie schon beschrieben – geradeaus in den Wald hinein.
Die Etappe durch den hier sehr lichten Wald ist fast einen dreiviertel Kilometer lang. Der Forstweg ist übrigens sehr breit und führt im Prinzip immer geradeaus. Hier können Sie sich nicht verlaufen. Überdies ist im November bereits das meiste Laub von den Bäumen gefallen, wodurch noch mehr Licht auf den Waldboden fällt … Nach den großen Lichtungen, von denen sich links am Weg seit kurzem mehrere auftun, fällt der Weg dann leicht bergab und Sie erreichen den nächsten Waldrand.
Außen angekommen, wandern Sie am rechten Waldrand hinunter, bis an die Landstraße, die Sie allerdings nicht betreten müssen. Denn dort zeigt ein Wegweiser – rechts an einer Hecke – mit einigen Richtungsweisern noch vor der Straße scharf nach rechts unten (Bild) zur Heroldsmühle.
Hier führt ein schöner Wiesenweg (Bild) zwischen jungen Baumbeständen und anschließend an einer Hecke entlang, steil bergab ins Leinleitertal bis hin zur Heroldsmühle. Sie ist Ihr nächstes Etappenziel auf dieser Tour. Bei Regenwetter sollten Sie allerdings hier besonders achtsam sein, damit Sie nicht ins Rutschen kommen.
Unten halten Sie sich nach einer Scheune immer leicht rechts. Dann erreichen Sie die Heroldsmühle, deren „Wahrzeichen“ ein großes, metallernes Mühlrad ist, das Sie sofort in seinen Bann ziehen wird. Früher war hier einmal eine Gaststätte, die aber nicht mehr betrieben wird. Auch das Mühlrad drehte sich früher gemächlich unter dem Fluss des Wassers, von dem es angetrieben wurde. Es steht heute still.
Von der Heroldsmühle aus weiter folgen Sie dem schönen, schmalen Wanderpfad, der Sie – rechts am Mühlrad vorbei – ins eigentliche Leinleiter-Tockental führt. Und immer wieder zeigt Ihnen der Grünkreis-Weg die Richtung ().
Links unten sehen Sie eine stattliche Anzahl an Fischweihern, die auf noch reichlich Wasser an dieser Stelle des Tals hinweisen. An einer Gabelung halten Sie sich links und gehen den Weg, der leicht bergab führt. Insgesamt macht das Tal hier eine Linkskurve.
Dann öffnen sich die Hecken, der Weg wird flacher und Sie erreichen die in Stein gefasste Leinleiter-Quelle (Bild) am Anfang des offenen Tals. Sie speist die Fischweiher hinter der Heroldsmühle. Wandern Sie von ihr aus aber (am rechten Talrand) weiter nach hinten ins nun folgende Trockental … Sie folgen dabei einem zur meisten Zeit des Jahres leeren Bachbett, das dem Namen dieses Tales alle Ehre macht – und das Tal selbst damit zu einer richtig seltenen Kostbarkeit in Franken!
Mit dem leeren Bachbett wandern Sie einfach durch die weiten Windungen des Tals entlang. Immer wieder zeigt sich eine jeweils flachere Talseite auf einer Seite, der jeweils eine steile Seite mit längs, vom Wasser abgeschliffenen Steinschichten, gegenüber liegt (siehe oben im Bildteil). Hier flossen vor Jahrmillionen einst die Urströme mit großer Kraft hindurch. Heute jedoch ist das ganze Tal trocken. Der Grund dafür ist das folgende, leicht versteckte, aber dennoch großartige Highlight dieser Tour: der große Tummler.
Den großen Tummler finden Sie hinter einem kleinen Hügel, der mitten im Tal in einer Linkskurve liegt. Hier gabelt sich auch der Weg und ein ins Gras getretener Trampelpfad führt in seine Richtung. Dann sehen Sie ein Schild mit der Aufschrift „Tummler“ und hinten – in einer großen Einbuchtung des Hanges – haben Sie ihn erreicht (Bild). Er ist der auffälligste Hungerbrunnen seiner Art. Er hat einen „kleinen Bruder“, der jedoch weniger auffällt und knapp 100 Meter danach talaufwärts zu finden ist. Die ganz große Besonderheit wird auf einer Infotafel genau erklärt: Nur nach der Schneeschmelze, oder nach einer Starkregen-Periode, sprudeln aus seinem Innern große Mengen Wasser.
Den Rest des Jahres „schweigt“ er still und führt kein Wasser – sein Bachbett ist dann leer (Bild). Früher sahen die Menschen das Sprudeln der Hungerbrunnen als Unheilvolle Omen an. Heutzutage ist dieses dunkle Loch in der großen Kalkfelsenwand jedoch das ganze Jahr eine interessante Sehenswürdigkeit!
Aktualisierung aus dem Jahr 2009: Sehen Sie oben im Bildteil (seit März 2009) das ganz seltene Sprudeln der beiden Tummler im Leinleitertal. Einmalig und mystisch erlebte man in jenen Tagen des März 2009 eine mystische Flut im Trockental: Aus beiden Trockenquellen – „Tummler“ genannt – flossen Unmengen von Wasser und fluteten das Tal.
Aus der Historie:
Wie die Zeitung „Fränkischer Tag“ im März 2009 auch berichtete, schickten einst die ängstlichen Nürnberger Bürger jedes Jahr einen Kundschafter, um informiert zu sein, ob die beiden Hungerbrunnen Wasser speien. Ebenso verfuhr der Bayreuther Markgraf Friedrich Carl Alexander …
Das Sprudeln der Hungerbrunnen im oberen Leinleitertals wurde als sehr schlechtes Omen gewertet. Man sagte daraufhin Hungersnöte wegen schlechter Ernten voraus. Als würden Sie die Entwicklung von Wirtschaft und Börse kennen, sprudeln diese im Sommer schweigenden Quellen im Frühjahr 2009 besonders viel Wasser aus ihrem tiefen Schlund.
Aus geologischer Forschung ist heute bekannt, dass – wenn die Tummler im Leinleitertal sprudeln – die Hollfelder Senke randvoll mit Wasser gefüllt ist. Und im Gegensatz zu den letzten Jahren mit jeweils trockenem Frühjahr, war heuer die Schnee- und Regenmenge enorm.
Vom Hungerbrunnen wieder weg, treten Sie aus der Einbuchtung heraus und biegen nach rechts – weiter dem Talverlauf folgend – ab. Einen guten halben Kilometer weit gehen Sie noch im nun immer flacher werdenden Tal entlang. Das macht auch eine weite Rechtskurve. Hinter ihr treffen Sie auf einige Wegweiser (Bild), von denen auch der mit dem grünen Kreis (), der – wie oben beschrieben – den Geologischen Lehrpfad markiert, nach rechts oben in Richtung Hohenpölz zeigt.
Ein schöner, gemähter Wiesen-Wanderweg, der später auf einen Schotterweg mündet und mit ihm weiter bergauf führt, führt Sie auch im Gesamten geradeaus immer bergauf. Sie gehen am Waldrand (Bild) entlang und spüren unter Ihren Füßen die letzten gefallenen Blätter des Jahres. Die HINTERINDIEN.DE-Bilder zu dieser Tour wurden im Vormonat aufgenommen, als das Laub noch an den Bäumen hing. Dann erreichen Sie wieder offene Wiesen und Felder und Ihr weg führt an einer kurzen Hecke entlang weiter hoch.
Vor einer flachen Bergkuppe, wo Sie aber den Ort Hohenpölz schon sehen können, mündet Ihr Weg auf einen breiteren Schotterweg (Bild). Biegen Sie hier nach links ab und folgen dem Weg über die flache Bergkuppe hinweg weiter in Richtung Hohenpölz. Nachdem Sie dem breiten Schotterweg etwa 150 Meter weit gefolgt sind, mündet er auf eine schmale, geteerte Straße. Hier biegen Sie nach rechts oben ab – also auch direkt in Blickrichtung Hohenpölz.
Ihr nun geteerter Weg führt gleich direkt in den Ort hinein: Biegen Sie an der Hauptstraße im Ort einfach nach links oben ab. Etwa 100 Meter danach folgt (rechter Hand) eine Bushaltestelle, vor der Sie noch einmal nach rechts abbiegen (Bild).
Dieses Sträßchen führt zu der großen Einmündung mit dem Briefkasten (Bild) vom Anfang dieser Tour hin. Biegen Sie nun nach links – bergauf – und folgen Sie der Straße bis hoch zur Kirche, an der sich der Start- und Zielpunkt dieser HINTERINDIEN.DE-Klassiker-Tour befindet.
Die Länge des hier beschriebenen Weges beträgt etwa 7 ½ Kilometer. Die von HINTERINDIEN.DE beschriebene Tour kann bis zu 2 ½ Stunden dauern und es ist auch bei Regenwetter noch möglich, diese Tour zu wandern.
Wandern diese Tour auch mit „Komoot“:
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